Die junge Australierin, die zurzeit am Central Saint Martins College in London ihr Masterstudium absolviert, könnte zu einer dieser Modedesignerinnen und Materialforscherinnen werden, von denen es laut Trendforscherin Lidewij Edelkoort immer weniger gibt. In ihrem „Anti Fashion Manifesto“ kritisierte sie, dass Modestudierende ihre Energie mit Unwichtigem verschwenden. Dass sie ihre Zeit etwa in Shows, Marketing, Kommunikation und Fotografie investieren (müssen). „Dabei kommt nicht nur die Mode zu kurz, sondern auch das Wissen für Materialien, Stoffe und Designkompetenz“, so die Niederländerin, die den Modeschöpfer Azzedine Alaïa als letzten richtigen Modemacher sah.
Wenn also die Modedesigner nichts mehr von ihrem Handwerk verstehen, wie sollten sie dann ein Gefühl von Wertschätzung für Materialien an die Gesellschaft weitergeben? In einer Zeit, in der die Fashion-Industrie wegen Überproduktion sowie billigen Materialien in einer wirtschaftlichen Krise steckt und der stärkste Umweltverschmutzter nach der Ölindustrie ist, ist die Frage wichtiger denn je.